Kuhrülpser sind schlecht fürs Klima. So können wir sie entschärfen
Klimaschädliches Methan aus der Tierhaltung ließe sich mit diesen Tricks vermeiden.
Heute Morgen schon ein Glas Milch getrunken? Ein Stück Wurst gegessen? Oder auf einer Scheibe Käse gekaut?
Dann hast du dein Frühstück einigen Tieren zu verdanken. Aber nicht nur den Kühen, die dir jetzt vielleicht in den Sinn kommen, sondern vor allem auch den unzähligen Mikroben in ihren Mägen. Denn diese Bakterien, Pilze und anderen Mikroorganismen machen die eigentliche Arbeit. Sie wandeln die Energie im Viehfutter in die Fette und Eiweiße, die wir dann später zum Beispiel als Butter aufs Brot schmieren.
Das ist für das Klima allerdings ein Problem.
So lassen sich die Kuhrülpser entschärfen
Beim Stoffwechsel der Mikroorganismen entsteht als Nebenprodukt Methan, das Kühe und Schafe ganz ungeniert in die Atmosphäre rülpsen. Und weil Methan ein rund 28-mal so starkes Treibhausgas ist wie CO2,
Lässt sich das nicht ändern?
Methan aus der Viehhaltung macht über 6% der weltweiten Treibhausgasemission aus.
Mit dieser Frage beschäftigen sich Forscher seit Jahren. Sie wollen herausfinden, ob sich die Verdauung der Tiere so verändern lässt, dass weniger Methan dabei
Der Schlüssel gegen die Treibhausgase aus Tieren sind die sogenannten »Methanbildner«, also jene Mikroorganismen in den Kuhmägen, bei deren Stoffwechsel das Treibhausgas anfällt. Sie ernähren sich vor allem von Wasserstoff. Wer es schafft, sie auszubremsen, ist dem Ziel der klimafreundlichen Kuh ein gutes Stück näher.
Gute Ansätze stammen von Forscherteams, die in den vergangenen Jahren immer mal wieder ein wenig Abwechslung in den Speiseplan von Rindern gebracht und anschließend beobachtet haben, wie sich die Diät auf die Zusammensetzung der Rinderrülpser auswirkte:
- Mit Blättern:
- Algendiät: Ein australisches Forscherteam würzte das normale Kuhfutter mit
Lassen sich »methanfreie« Tiere züchten?
Einen etwas anderen, aber vielleicht noch vielversprechenderen Ansatz konnten Anfang Juli 2019 Forscher der Universität Adelaide in Australien aufzeigen.
Zucht ist immer auch eine Geldfrage, und für Züchter stehen zunächst die Menge und Qualität von Fleisch und Milch auf der Prioritätenliste weiter oben.
Ob es sich lohnt, klimafreundliche Tiere zu züchten, hängt dann von den Rahmenbedingungen ab, etwa davon, ob die Emissionen in Zukunft besteuert werden oder unter den Emissionshandel fallen. Es könne aber zugleich sein, vermuten die Forscher, dass ein geringerer Methanausstoß auch zu mehr Milch- und Fleischausbeute führt. Denn eine Kuh, die weniger Methan herstellt, spart dadurch auch eine Menge Energie ein. Das wäre eine Win-win-Situation für Züchter und Klima.
Dass diese Erkenntnisse nicht nur für Rinder, sondern auch für Schafe gelten, zeigt indes eine weitere
Wenn künftig nicht nur Rinder, sondern auch Schafe im Namen des Klimaschutzes ihre Ernährung umstellen – vielleicht müssen wir es dann nicht ganz so streng tun.
Titelbild: Claudio Schwarz - CC0 1.0