Eine drogenfreie Welt wird es wohl niemals geben – das lehrt die Erfahrung. Viele Länder rücken deshalb von einer Pauschal-Verurteilung ab. Die Experimente zeigen: Zwischen »legal und illegal« gibt es eine Menge Möglichkeiten, Drogenpolitik zu gestalten.
Es ist heiß. Ein Tag im Hochsommer. Kurze Hose und T-Shirt. Ich laufe durch meine Heimatstadt und steuere auf eine der berüchtigten Gassen zu, um einzukaufen. 2 Gramm stehen auf meiner Einkaufsliste, meinen Ausweis habe ich in der Hosentasche. Im Coffee-Shop, den ich betrete, ist es dunkel. Ohne Sonnenbrille ist es ein wenig besser. An einem Tisch spielen Menschen Schach, an einem anderen führen welche ein halblautes Gespräch. Die Einrichtung ist modern, hochglänzende, schwarze Tische mit weißen Fliesen. Ich gehe zum Schalter am Ende des Raumes, wie am Bahnhof.
»Was darf’s denn sein?«, fragt mich die junge Frau mit Nasenpiercing und schwarzer Bluse. »2 Gramm Schwarzer Afghane«, antworte ich und werfe meinen Ausweis in eine Schale unter dem Glas-Tresen. Die Plastikkarte zeigt ihr, dass ich bereits 18 bin. Sie kramt das Haschisch hervor und legt es zwischen uns.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Mit Illustrationen von
Fabian Ludwig
für Perspective Daily
Han geht es um Verantwortung, denn unser Handeln hat heute mehr Einfluss auf das globale Geschehen als je zuvor. Sind wir darauf vorbereitet? Wie können wir überhaupt noch eine Übersicht über die komplexen Zusammenhänge bekommen? Fachlich reicht seine Perspektive als Wirtschaftswissenschaftler, Psychologe und Neurowissenschaftler vom Individuum bis hin zum globalen Handelssystem.