Wer vertritt eigentlich noch die Interessen der Bürger?! Das sollen die mal schön selbst machen, meint dieser Jura-Professor. Und erklärt uns auch gleich, wie es geht.
Diese Autoindustrie. Zuerst trifft sie sich so lange mit Politikern, bis Diesel durch Steuern künstlich verbilligt wird. Dann führt sie die Kunden so lange hinters Licht, bis es zum Himmel stinkt und die Luft in vielen Städten so dreckig ist, Und dann bringen die Lobbyisten ins Gespräch, dass für den Umbau der Dieselfahrzeuge zahlen sollen? – könnte man sagen. Aber wer lobbyiert eigentlich für die Steuerzahler?
Das sollen die mal schön selbst machen, meint der italienische Rechtswissenschaftler und Aktivist Alberto Alemanno. Mit seiner Organisation will er dafür sorgen, dass sich mehr Menschen einmischen, wenn in der EU Politik gemacht wird. Die Industrie hat vielleicht das Geld und Personal für riesige Lobbyapparate. Aber die Bürger haben eine mächtige Waffe: Legitimität. Was ihnen oft fehlt, ist das Know-how der Lobbyisten. Hier kommt Alberto Alemanno mit The Good Lobby ins Spiel. Die Organisation vernetzt NGOs und Bürger mit denjenigen, die wissen, wie man Ideen in Gesetze verwandelt.
»Politik ist das Reich einer kleinen, selbst-referenziellen Elite«, schreibt Alemanno. Aber: stünden allen offen. Mitmischen können nicht nur Wissenschaftler, Aktivisten, Denkfabriken, Beamte oder Verbände. Auch Menschen wie du und ich sollten viel öfter dabei sein.
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Als Politikwissenschaftlerin interessiert sich Katharina dafür, was Gesellschaften bewegt. Sie fragt sich: Wer bestimmt die Regeln? Welche Ideen stehen im Wettstreit miteinander? Wie werden aus Konflikten Kompromisse? Einer Sache ist sie sich allerdings sicher: Nichts muss bleiben, wie es ist.