Mehr Soldaten für mehr Sicherheit in Afghanistan – so lautet nach 16 Jahren Krieg gegen den Terror Donald Trumps einfache Lösung, die keine Lösung ist.
14. September 2017
– 10 Minuten
Emran Feroz
»Dutzende von Staaten dürfen in diesem Land mitregieren, doch für uns soll kein Platz sein? Das sehen wir nicht ein«, meint mürrisch, während er in seiner kleinen Lehmhütte sitzt und an seiner Teetasse nippt. Samimi hat im Distrikt Khogyani, der nur 3 Autostunden von der afghanischen Hauptstadt Kabul entfernt liegt, das Sagen. Er ist lokaler Kommandant der Taliban, jener militanten Gruppierung, die in den 1990er-Jahren in Afghanistan entstanden ist und seit den Anschlägen des 11. Septembers 2001 von der NATO bekämpft wird.
»Marionette der Amerikaner« – Habibullah Samimi
Die Kritik des Kommandanten, der einst schon gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan gekämpft hat, gilt der Regierung in Kabul. Seiner Meinung nach wolle sie »keinen Frieden« mit den Taliban und stecke mit der USA unter einer Decke. »Marionette der Amerikaner« – so schimpft Samimi die
In Khogyani herrscht Krieg. US-Luftangriffe gehören hier zum Alltag, genauso wie nächtliche Operationen von Spezialeinheiten. Währenddessen kontrollieren die Taliban den Distrikt. Unweit von Khogyani, im Bezirk Achin, haben sich Berichten zufolge werden ihre Stellungen regelmäßig von der afghanischen Armee und dem US-Militär bombardiert. Die Luftangriffe in der Region haben massiv zugenommen, Laut dem einer in London ansässigen Journalistengruppe, die den Luftkrieg in Afghanistan beobachtet, gingen dort im Juni über 175 Luftangriffe nieder.
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Emran Feroz studierte Politik- und Islamwissenschaft in Tübingen und ist freischaffender Journalist. Seine Familie flüchtete vor dem sowjetischen Einmarsch aus Afghanistan nach Österreich. Er initiierte ein virtuelles Denkmal für die Opfer von amerikanischen Drohnenangriffen: das »Drone Memorial« .